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Reinfried im FIS-Interview

Wie bist du zum Skisport gekommen?
In der nähe meines Wohnhauses in Unken befindet sich ein Skigebiet und da war ich von klein auf Skifahren. Mit dem SC Unken habe ich angefangen zu trainieren und bin bei den ersten Rennen gleich gut gefahren und bekanntlich ist es so, was man gut macht macht auch Spaß und so habe ich zum Skisport gefunden.

Wie würdest du deinen Skistil beschreiben (e.g. aggressiv, gefühlvoll, überlegt, risikoreich, am besten auf eisigen, schwierigen Pisten, etc.)?
Mein Fahrstil ist mit Sicherheit gefühlvoll, überlegt mit einem gesunden Risiko ausgestattet und der kommt bei schwierigen Eispisten am besten zu Geltung.

Wenn du eine Fähigkeit von einem andern Skifahrer stehlen könntest, was und von wem wäre es?
Im Moment ist sicher Grange der beste  Slalomfahrer. Aber ich weiß auch, das sich das auch drauf habe. Abschauen kann ich mir von Grange: mit wenig Aufwand im Schwung sehr schnell zu werden und das ist die Kunst beim Slalom.

Was ist dein Lieblingsveranstaltungsort / Rennen und aus welchem Grund?
Schladming!!!!!!!Ich habe dort zweimal das Heimrennen gewonnen und das kann mir keiner mehr nehmen. Diese Gefühle und Glücksmomente sind für immer in mir. Die tausenden Zuschauer und die überschwengliche Stimmung ist nicht zu überbieten. Ein Sportler trainiert Jahre um das zu erleben.

Hattest du ein skifahrerisches Idol als du jünger warst?
Ja. Alberto Tomba und Rudi Nierlich waren die Stars in Saalbach bei der WM und die waren lange ein Vorbild für mich.

Was ist dein bisher eindrücklichstes Ski-Erlebnis?
Das war das Weltcupfinale im März 2010, wo ich im letzten Rennen im zweiten Durchgang die Weltcup Slalom Kugel geholt habe. Das sehe ich auch als größten Erfolg in meiner Kariere.

Was gefällt dir am besten an der Alpinen World Cup Tour und was bereitet dir Mühe?
Wenn dabei ein Volksfest statt findet und rund um das Rennen auch was passiert. Wie zB. in Schladming, Kitzbühel, Adelboden, Zagreb, ... Mühsam sind die Firlefanz-Regeln im Ziel, wo der Sportler seine Freude im Ziel nicht mal freien Lauf lassen darf.

Was machst du, um dich von anstrengenden Trainings/Rennen zu erholen?
Zum Abschalten mache ich gerne ganz andere Sachen, um auf andere Gedanken zu kommen. Ich beschäftige mich mit der Familie, fahre mit meiner Harley Davidson. Meine Erfahrung ist es: Wenn der Focus 24 Stunden am Tag auf dem Skisport liegt, geht es meistens schief.

Wenn du dich mit wenigen Worten beschreiben musst, welche Begriffe fallen Dir zuerst ein?
Ehrgeizig, Zielstrebig und mit Sicherheit  bin ich ein Perfektionist, der nichts den Zufall überlässt, aber das mit einer vielleicht etwas verspielten Lockerheit.

Abgesehen von deiner Familie und Freunden, welches Besitztum bedeutet dir am meisten?
Grundsätzlich ist die Gesundheit das höchste und wichtigste Gut. Aber da musste ich auch schon einiges davon abgeben. Außerdem:In einem schönen Haus zu wohnen  - ohne Schulden.

Was hättest du gemacht, wäre aus dir kein Skifahrer geworden?
Wahrscheinlich Fußballer bei Barcelona *gg*. Ich habe die Ausbildung zum Polizist gemacht und würde vielleicht dort bei der Polizei auch im Sportbereich tätig sein - Alpinpolizist zum Beispiel.

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