. .

Reinfried Herbst: "Olympia hat seine eigenen Gesetze"


Nach Rang zwölf im ersten Durchgang beendete Reinfried Herbst den Olympiaslalom in Whistler Mountain auf dem zehnten Platz. "Natürlich bin ich enttäuscht. Für einen Sportler ist es schwer, dieses Ergebnis zu akzeptieren, aber es ist so", analysiert der vierfache Saisonsieger.

Der erste Durchgang begann für Reinfried absolut nicht nach Wunsch: "Das hat mich wahnsinnig angezipft. Ich stand als siebenter Fahrer im Ziel und lag an der sechsten Stelle. Da dachte ich, ich bin im falschen Film. Ich wollte mit viel Gefühl und wenig Druck fahren, aber es war dann doch zu viel Gefühl im Spiel. Der zweite Durchgang war dann nicht schlecht, aber leider auch nicht perfekt."

"Es gibt keinen Slalomfahrer, der alles abdeckt!"
"An diesem Tag X kann kein Mensch wissen, was sich ereignet. Ich muss akzeptieren, dass es heute gar nicht meins war. Es gibt auf der ganzen Welt keinen Slalomfahrer, der alle Terrains und Schneebedingungen abdeckt. Hätte das Thermometer in der Nacht in Whistler minus dreizehn Grad "Gelati" angezeigt, hätte ich mir ins Fäustchen gelacht. So standen am Ende andere mit einem lachenden Auge ganz oben auf dem Podest. Auf diesen weichen Bedingungen bin ich nicht so konstant. Mein tägliches Brot sind die Weltcuprennen, wo wir zehn Mal harte Pisten vorfinden. Aber eines ist klar: Die Leute, die heute vorne sind, haben sich das auch verdient. Sie waren bei diesen Bedingungen die Stärksten. Sie haben mit ihren Schwüngen das Beste rausgeholt."

"Es war ein Lotteriespiel"
In Bezug auf die verfehlte ÖSV-Medaille meinte Reinfried: "Arg ist, dass wir wieder Vierter und Fünfter wurden. Die Medaille wollte einfach nicht kommen. Man muss aber gerade nach dem heutigen Rennen klar sagen: Niemand - da meine ich vor allem jene, die seit Jahren im Skizirkus dabei sind - konnte vorhersagen, was da heute passiert. Es war ein richtiges Lotteriespiel; unberechenbar. Die Leute und Fans verlangten eine Medaille, leider konnten wir die nicht holen. Es tut mir vor allem für alle Leid, die mir die Daumen gedrückt haben und das waren sehr viele. Aber so ist der Skisport. Mein voller Fokus liegt jetzt auf die Geburt meiner Tochter Anfang der nächsten Woche. Und natürlich auf Garmisch, wo ich unbedingt meine erste Weltcupkugel nach Hause fahren will!"

Weitere Infos unter: